Haemorrhoiden:
Hämorrhoiden sind knotenförmige Erweiterungen der am Enddarm befindlichen Blutgefäße. Diese können als Vorwölbung im Bereich des Afters sichtbar und tastbar werden.
Das Hämorrhoidalleiden ist weit verbreitet. Etwa 30 Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung erkrankt ein- oder mehrmalig.
Als Hauptursache für das Hämorrhoidalleiden steht die venöse Abflußbehinderung aus den Gefäßpölstern, welche sich dadurch vergrößern.
Durch den Blutstau in den Adern könnte dieses Geschehen ohneweiters mit Krampfadern (Varizen) verglichen werden.
Bindegewebsschwäche, ballaststoffarme Kost, zu starkes Pressen bei der Stuhlentleerung, Schwangerschaft, sitzende Tätigkeit und bewegungsarme Lebensweise, Verdauungsstörungen wie z.B. Verstopfung, Übergewicht, chronischer Abführmittelmißbrauch und auch zu enge Kleidung können unter anderem Ursachen für die Entstehung von Hämorrhoidalleiden sein.
Behandlung:
Basistherapie ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Abhängig vom Stadium der Erkrankung kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht.
Salben und Zäpfchen: Sie sind jedoch nur zur zeitlich begrenzten, örtlichen Anwendung und wirken je nach Inhaltsstoff entzündungshemmend und schmerzlindernd (z.B. verschiedene Kortisonpräparate, Ibuprofen), lokal schmerzstillend (so genannte Lokalanästhetika wie z. B. Lidocain) oder zusammenziehend auf Grund von Gerbstoffen (adstringierend). Sie sind, um es nochmals zu erwähnen, zeitlich begrenzt anzuwenden und entfernen keine Hämorrhoidalknoten.
Mehrmalige Verödung (Sklerosierung): In mehrmaligen Sitzungen werden Injektionen in die Hämorrhoiden verabreicht. Durch die eingebrachte spezielle Flüssigkeit kommt es zu einer Reizung mit einer nachfolgenden Vernarbung und Schrumpfung des Gewebes.
Abbinden mit kleinen Gummiringen (Ligatur): Dabei wird ein Hämorrhoidalknoten an der Basis umschlungen. Nach einigen Tagen stirbt das Gewebe ab und wird mitsamt Gummiring abgestoßen.
Verödung und Gummibandligatur werden in der Ordination durchgeführt und sind nahezu schmerzlose Eingriffe.
Bei sehr großen Hämorrhoiden (fortgeschrittenes Stadium III bzw. Stadium IV) ist eine operative Sanierung des Leidens durch einen Chirurgen erforderlich.